Ich bin ein richtig großer Fan von Podcasts: denn sie laufen auf den Ohren mit, wenn ich spazieren oder joggen gehe, im Auto unterwegs bin oder langweilige Hausarbeit erledigen muss. Hier möchte ich meine Lieblings-Podcast vorstellen und vielleicht ist für euch etwas dabei.
Liebevoll trauern
Host dieses feinfühligen und informativen Podcasts ist meine Trauerbegleitungs- Ausbilderin „Christine Kempkes“.
Sie macht schwierige Themen rund um Trauer besprechbar. Die Folgen sind meist zwischen 10-15 min kurz und sind auch durch ihre Kürze in der Zeit der akuten Trauer zu empfehlen. Scrollt euch durch die vielen Themen und nehmt das heraus, was euch gerade gut tut.
Schlussworte – Gespräche über Leben und Tod
Wie es der Titel schon preisgibt, rücken hier vermehrt die Themen rund ums Sterben und des Abschiedsnehmen in den Vordergrund. Der Podcast ist eine erweitertes Angebot zur Messe Leben und Tod, die zweimal jährlich, einmal in Bremen und einmal in Freiburg stattfindet.
Die Folgen erscheinen alle 2 Wochen und es werden interessante Gäste eingeladen, die zu ihrem Spezialthema befragt werden. Interessant ist dieser Podcast für alle, die sich grundsätzlich mit dieser Thematik auseinandersetzen möchten. Man kann sehr viel Neues erfahren und neue Blickwinkel einnehmen und sich mit vielen Aspekte am Lebensende, in der Übergangszeit und hinsichtlich der Trauerverarbeitung auseinandersetzten – frei nach der Devise: Was ich kenne, macht mir weniger Angst.
Man findet spannende Themen wie „Kann Empathie gefährlich sein“; „Die Seele entscheidet, wann es soweit ist.“ „Warum nehmen sich Menschen das Leben?“, „Gute Pflege braucht Kraft“, „Mit Kindern über das Sterben reden“ oder „Bericht aus der Pathologie“, Was sich Sterbende am Schluss noch wünschen“ u.v.m)
Todesmutig
Host dieses besonderen Podcasts sind zum einen Mechthild Schroeter Rupieper, die das Lavia Haus in Gelsenkirchen gegründet hat und der Radio- und TV Moderator Benni Bauerdick, der bei ihr seine Familien-Trauerbegleitungs- Ausbildung absolviert hat und auch Trauergruppen betreut.
Sie gehen ins Gespräch über Fragen zu den Themen Trauer, Tod, Verlust und das Weiterleben – zum einen erzählen sie von ihren Erfahrungen mit Trauernden, nehmen gleichzeitig den Hörer mit, welche Möglichkeiten sie beim Tod eines An- bzw. Zugehörigen haben, um einen guten Abschied zu haben („Abschied am offenen Sarg“). Zum anderen klären sie auf, was trauern bedeutet und wie unterschiedlich der Prozess ist (z.B. Geht trauern wieder vorbei“ oder „Lebensweg und Trauermodell“, „Weihnachten in der Trauer“, „dunkle Stunden“ u.v.m.) . Trauernde werden hier in ihrer ganzen Vielfalt ernst genommen!
Talk about Tod
Host sind zum einen der Bestatter David Roth und der Journalist Klaus Reichert, die mittlerweile in ihrer 3. Staffel sind. David Roths Vater ist hier noch zu erwähnen, der den ersten und fast einzigen privaten Friedhof in Deutschland gegründet hat. Werft ruhig mal einen Blick darauf, man kommt aus dem Staunen, was alles möglich sein kann, gar nicht mehr heraus: https://www.puetz-roth.de/unser-friedhof/.
Der Journalist Klaus Reichert stellt Fragen, die man sich sonst vielleicht nicht zu stellen traut. „Darf man die Urne der Oma zu Hause im Regal aufbewahren?“ „Ist schon mal jemand an Leichengift gestorben?“ „Wie riechen Tote?“ „Was passiert zwischen Tod und Beerdigung?“ „Darf man Abschiedsgeschenke in den Sarg legen?“
In der neuen Staffel werden noch ganz andere Perspektiven auf die Themen Sterben, Tod und Trauer eröffnet, die durchaus interessant und teilweise auch kurios sind. Das hängt auch damit zusammen, dass immer wieder Interviewgäste mit den unterschiedlichsten Expertisen eingeladen sind: „Wie wird im Dschungel getrauert?“ „Wie viel Tod steckt in der Kunst?“, Wie gut kennen Sie den Tod, Herr Bausch?“, „Geht man am Ende wirklich ins Licht?“
Anschließend noch drei Podcastsempfehlungen, speziell für zurückgebliebene Eltern von (Sternen-)Kindern
Schmetterlingsgeflüster – wenn Babys sterben
Es ist einfach ein toller Podcast, der von den Sterneneltern Saarland e.v. und der Moderatorin Martina Straten initiert wurde und mit viel herzenswärme betreut wird. Martina Straten versteht es Fragen zu stellen, vor allem, wenn es schwierig und eigentlich unausprechbar ist. Die Interviewgästen sind teils Zurückgebliebene, die von ihren guten und schlechten Erfahrungen berichten und Experten (Pathologen, Ärzte, Bestatter, Seelsoreger), die ihrerseits Aufklärungsarbeit leisten, um dieses herausfordernde Thema eine Sprache zu geben.
Plötzlich SternenMama
Diesen Podcast empfehle ich Müttern, die den Verlust eines Kindes betrauern. Oft ist dieses Gefühl, nicht allein (mit seiner Trauer) zu sein, bestärkend – Erfahrungsberichte anderer Mamas können dazu beitragen, sich verstanden zu fühlen. Die Podcasterin Daniela Mundt ist Yogalehrerin, die online Yoga-Rückbildungskurse Kurse (Postnatalyoga) mit Begleitung anbietet. Sie kennt die Gefühle der trauernden Mütter und geht in den Interviews sehr feinfühlig mit ihren Gesprächspartnerinnen um.
Sternenkind.Liebe
Host dieses Podcast ist die Hebamme Dorothea Subh – sie ist selbst Sternenkindmama und das war ihre Motivation das Thema kleine und stille Geburten stärker in die Öffentlichkeit zu bringen. Die letzte Folge ist vom Januar 2023, doch das gibt den Folgen keinerlei Abbruch bezüglich der Aktualität. Sehr gut gefällt mir, dass sie als Hebamme einige Aspekte und Informationen hineinbringt, die ich so noch nicht kannte und als sehr bereichernd empfinde. Das hängt natürlich auch mit ihren ausgewählten InterviewparterInnen zusammen.