Abschied nehmen

Jeder hat ein Recht auf Abschied!

Die Zeit zwischen Tod und Bestattung ist kostbar und einmalig und daher möchten wir Sie auf diesem Weg entsprechend ihrer Bedürfnisse begleiten. Geburt und Tod sind etwas Natürliches und gehören zum Menschsein dazu – in früheren Zeiten fand Beginn und Ende eines Lebens im Haus der Großfamilie statt. Es war üblich gemeinsam mit den Angehörigen das neue Leben zu begrüßen und Personen, die sterben, auf diesem Weg zu begleiten und wenn die Zeit gekommen ist, diese zu verabschieden.

Bedauerlicherweise haben wir in der heutigen Zeit nicht immer die Möglichkeit, unsere geliebten Menschen zu Hause bis zum Lebensende zu versorgen und zu begleiten. Und auch kommt es vor, dass Menschen Mitten aus dem Leben gerissen werden und keine Zeit blieb, sich auf solch ein lebensveränderten Einschnitt vorzubereiten. Ganz plötzlich ist die geliebte Person nicht mehr da: Ein Aufwiedersehen am Morgen, mit dem Glauben, dass man sich abends wieder sieht. Und dann ist nichts mehr so, wie es war…

Daher sollte jeder Angehörige, egal ob klein oder groß die Möglichkeit erhalten, Abschied zu nehmen. Abschiednehmen, den Menschen nochmal zu sehen oder auch anzufassen hilft uns dabei, den Tod des geliebten Menschen besser zu begreifen. Nehmen Sie sich Zeit, wenn eine geliebte Person stirbt. Es kann heilsam sein, ihn zu berühren, letzte Worte zu sprechen oder seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Vielleicht möchten Sie auch persönliche Dinge in den Sarg oder Urne dazugeben. Vielleicht möchten Sie auch bei der rituellen Waschung und/oder dem Ankleiden dabei sein.
Gerne würden wir Sie dabei unterstützen und begleiten.

Wie kann ich als Zu- und Angehöriger mitgestalten?

  • Vielleicht haben Sie das Bedürfnis (mit uns gemeinsam) die Totenfürsorge als letzen Dienst für ihren lieben Verstorbenen zu erledigen: Waschen, eincremen und das Ankleiden.
  • Überlegen Sie, was dem Verstorbenen angezogen werden soll: vielleicht das schöne Kleid/der schöne Anzug oder doch lieber die Jogginghose und Strickweste.
  • Vielleicht haben Sie eine schöne Decke (und Lieblingskissen), in die wir den Verstorbenen einhüllen können
  • Auch das Halten einer Totenwache (bis zu 36 Stunden) könnte ein Weg des intensieven Abschieds sein.
  • Auch bei der textlichen und bildlichen Gestaltung der Traueranzeige und ggf. Trauerbildchen können Sie überlegen, was zum Verstorbenen passt: vielleicht gibt es einen Lieblings-Spruch oder Zitat, das dieser zum Besten gegeben hat. Gibt es einen Lieblingsort oder Beschäftigung und davon ein Foto?
  • Gab es Blumen, die der Verstorbene/die Verstorbene sehr gemocht hat. Diese können als Sargbeigabe oder zur Trauerfeier als Dekoration einbezogen werden.
  • Vielleicht möchten Sie auch persönliche Dinge in den Sarg oder Urne dazugeben: einen Gegenstand, einen letzten Brief.
  • Welche typische Dinge verbinden sie mit dem Verstorbenen – vielleicht kann man den Gegenstand zur Trauerfeier/zum Abschiedsfest mitbringen.
  • Gibt es Musik, die sie mit dem Verstorbenen verbinden? So kann dieses Lied bei der Trauerfeier gespielt werden.